Lieberman-Studie: Warum das Laufen in modernen Schuhen nicht gut für uns ist

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Daniel Lieberman, Professor für Biologie an der Harvard-Universität in Boston, erforscht die Entwicklung des menschlichen Fußes. Seine provozierende These lautet: Der moderne Schuh ist die Wurzel allen Übels in Sachen Fußfehlstellungen, Verletzungen und Schmerzen des Bewegungsapparats. Zu diesem Thema veröffentliche Liebermann in der Januar-Ausgabe 2010 des Nature-Magazins eine Studie.

Die Thesen von Lieberman zum Barfußlaufen

In seiner Nature-Veröffentlichung 2010 vergleicht Daniel Lieberman vor allem die Wirkung der Aufprallkräfte beim Laufen zwischen Barfußläufern und „Schuhläufern“. Dabei bewegt er sich um einige Millionen Jahre in der Evolution zurück. Menschen seien schon vor Jahrtausenden ausdauernd gelaufen – der moderne Laufschuh aber sei erst in den 1970er Jahren entwickelt worden.

Einen Großteil der Evolutionsgeschichte seien die Menschen also entweder barfuß gelaufen, oder hätten auf Minimal-Schuhe wie BarfußSandalen oder Mokassins zurückgegriffen. Daraus resultiert die Frage, die Daniel Lieberman in seiner Nature-Veröffentlichung aus dem Jahtre 2010 stellt:

Wie bewältigte der Mensch die Aufprallkräfte, die beim Laufen entstehen, bevor der moderne Schuh mit Dämpfung erfunden wurde?

Forschung zur Lauftechnik

Daniel Lieberman bezieht sich dabei auf seine eigenen Forschungsergebnisse. Mit einem internationalen Forscherteam hat Liebermann den Laufstil von 73 erwachsenen und jugendlichen Läufern aus den USA und aus Kenia genauer untersucht.

Einige Testpersonen liefen gewohnheitsmäßig barfuß, andere hatten sich das Barfußlaufen angewöhnt.Wieder andere, meist kenianische Jugendliche, hatten noch niemals Laufschuhe besessen. Alle anderen Testläufer trug herkömmliche Laufschuhe.

Die Ergebnisse von Daniel Liebermans Testläufen

Daniel Lieberman erläutert schließlich im Rahmen seiner Nature-Veröffentlichung die Ergebnisse der umfassenden Laufanalysen:

  • Die Barfußläufer kamen in der Mehrheit auf dem Vor- oder Mittelfuß auf, während diejenigen Läufer, die gedämpfte Schuhe trugen, mit der Ferse zuerst auftraten.Die Bewegungs- und Kraftanalysen ergaben, dass der Vor- oder auch der Mittelfußlauf beim Bodenkontakt geringere Belastungen für den gesamten Bewegungsapparat mit sich brachte, als der Aufprall und das Abrollen über die Ferse.
  • Die zweite Erkenntnis: Geübte Barfußläufer neigen generell zum Vor- beziehungsweise Mittelfußlauf, während Läufer, die mit gedämpften Schuhen unterwegs waren, deutlich öfter auf der Ferse landeten.

Vorteile des Vorfußlaufs nach Liebermann

Der Wissenschaftler erklärt auch, warum der Vorfußlauf für geringere Belastungen sorgt:

Das Fußgelenk ist beim Vorfußlauf im Moment des Aufpralls auf dem Boden gestreckt und kann so durch Beugen die Schläge abfedern. Durch diese Gesamtveränderung in der Haltung bleiben Knie- und Fußgelenk elastischer und werden so zu effektiven Stoßdämpfern.

Vorfuß-und Mittelfuß-Lauftechnik waren laut Daniel Lieberman wahrscheinlich deutlich häufiger als die Menschen barfuß oder nur in dünnen Schuhen liefen. Seiner Ansicht nach schützte das die Füße und Beine vor einigen, heute gängigen Laufverletzungen, die durch die Aufprallkräfte beim Laufen verursacht werden.

Passive Dämpfungssysteme in modernen Laufschuhen haben seiner Ansicht nach die natürlichen Dämpfungssysteme überflüssig gemacht und dadurch Füße und Beine insgesamt anfälliger für Laufverletzungen  gemacht.

Nature Video mit Daniel Lieberman

Im folgenden Video erklärt der “Barefoot Professor” Daniel Lieberman höchst persönlich, warum das Laufen in modernen Schuhen gut für uns ist und wie der natürlich Gang des Menschen ohne Schuhe aussieht.

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