Vivobarefoot Hiker Firm Ground im Test

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Der Autor Derik ist passionierter Barfußschuh-Läufer. Für  für seine Reise nach Südamerika suchte er einen Barfuß-Trekkingschuh, der sich sowohl für Asphalt als auch für schwieriges Gelände eignet. Seine Wahl fiel schließlich auf den Vivobarefoot Hiker Firm Ground*. 

Welche Erfahrungen er mit diesem Barfußschuh auf seinem Lateinamerika-Trip machte und ob der Firm Ground der Belastungsprobe in den peruanischen Anden standhielt, darüber berichtet er in diesem Beitrag.

Outdoor-Barfußschuhe müssen her

Mit Wandern beziehungsweise Trekking hatte ich bis dato eigentlich wenig Berührungspunkte. Denn im Sommer spiele ich entweder Beachvolleyball oder fliege beim Kite-Surfen über das Wasser. Und im Winter schnalle ich mir dann die Skier unter die Füße.

Im Sommer 2016 ließ ich mich dann doch mal zu einer Trekkingtour mit Freunden überreden – genauer gesagt zu 3-Tages Wanderung rund um Garmisch-Patenkirchen. Als Schuhwerk hatte ich meine Barfußschuhe (den Stealth von Vivobarefoot*) und ein Paar alte Winterstiefel mit.

Beim Stealth handelt es sich nun wirklich nicht um einen Outdoor-Schuh (kaum Profiltiefe). Umso mehr war ich überrascht, wie gut der Anstieg im Stealth funktionierte und wie angenehm das Gefühl für die Füße war. Erst ab einer Höhe von 1.500 Meter Höhe stießen die Stealth an ihre Grenzen und ich musste ich dann allerdings bei Schnee- und Geröllfeldern auf meine Winterstiefel umsteigen.

Sofort war klar: der Tragekomfort und das „Fußfeeling“ ist nicht mit Barfußschuhen vergleichbar. Deswegen stand der Entschluss fest: für die nächste Wanderung brauche ich geeignete Outdoor-Barfußschuhe.

Der Outdoor-Barfußschuh soll sich zum Wandern und als Alltagsschuh eignen

Im Sommer kaufte ich mir dann den Barfußlaufschuh Primus Trail Soft Ground* im Vivobarefoot-Laden in Köln. Die Beratung war sehr gut, sodass ich direkt die Gelegenheit nutzte, mich hier nach einem Outdoor-Barfußschuh umzuschauen.

Dabei sollte sich der Schuh einerseits zum Wandern beziehungsweise Trekking eignen, andererseits aber auch als Winterschuh für den Alltag und die Straße taugen. Die Entscheidung fiel dann letztlich auf den Hiker Firm Ground.

Erster Eindruck des Hiker Firm Ground: Geringes Gewicht aber steife Stelle am Großzeh

Was beim Hiker Firm Ground sofort positiv auffällt, ist das im Vergleich zu anderen Trekkingschuhen sehr geringe Gewicht – der Schuh wiegt gerade mal 350 Gramm. Das fühlt sich nicht nur leicht an, sondern erleichtert auch das Gepäck bei Mehrtageswanderungen – bei der jedes Gramm zählt.

Was beim Anziehen/ Tragen des Schuhs sofort negativ auffällt, ist der Übergang der Großzehen-Kappe zum Mesh-Gewebe. Diese Stelle ist zunächst einmal relativ steif und drückt beim Abrollen über den Fußballen von oben auf das Grundgelenk der Großzehe.

So eine Druckstelle möchte man natürlich bei einem Barfußschuh nicht haben. Ähnliches kannte ich aber bereits vom Primus Trail*, dem Trail-Laufschuh von Vivobarefoot. Dieser hat zum Schutz ebenfalls eine Kappe über der Großzehe und erzeugt dadurch ebenfalls eine Druckstelle. Diese Druckstelle hatte sich beim Primus Trail aber nach circa 12-15 Laufrunden weichgelaufen und war nicht mehr spürbar.

Der Hiker Firm Ground: Fester Grip und gute Wärmeisolierung

Hätte ich diese Erfahrung in Sachen „Druckstelle“ vom Primus Trail nicht gehabt, hätte ich mich vielleicht gegen den Hiker Firm Ground entschieden. Alles in allem hat es dann 4 bis 5 Tage gedauert, bis diese Druckstelle beim Hiker Firm Ground weichgelaufen war. Fazit: Wer sich den Hiker Firm Ground zulegen möchte, sollte sich auf jeden Fall auf eine Einlaufzeit von 4 bis 5 Tagen einstellen.

Als Winterschuh für die Stadt und für Spaziergänge auf Sand- und Waldwegen hat sich der Hiker Firm Ground jedenfalls direkt bewährt. Die Sohle ist sehr gleichmäßig, wodurch sie auf ebenen Unterlagen nicht unangenehm in den Fuß drückt. Und die Profiltiefe von 3 Millimetern reicht vollkommen aus, um auf Sand, Schotter, Waldboden oder Gras guten Halt zu geben. Darüber hinaus bietet die Thermosohle genug Isolierung gegen kalte Füße.

Der Hiker Firm Ground im Dauertest in den Peruanischen Alpen

Von Mitte November bis Anfang Dezember war ich dann mit meiner Freundin in Peru auf Backpacker-Reise. Neben einem Besuch der Inka-Stätten standen auch Trekking-Touren in den Anden auf unserem Reiseplan.

Bei dieser Reise erwies sich der Hiker Firm Ground nicht nur wegen des geringen Gewichts als idealer Schuh, sondern weil ich für unsere geplanten Aktivitäten nicht zwei unterschiedliche Trekking-Schuhe mitnehmen wollte. Denn für eine reine Trekking-Reise hätte ich sicherlich einen Schuh mit mehr Profiltiefe genommen, wie zum Beispiel den Hiker Soft Ground*. Dessen Profilnoppen liegen weiter auseinander und sind mit 5 Millimeter deutlich tiefer als die vom Firm Ground. Mit dieser Sohle wäre es aber sicherlich in Städten wie Lima oder Cusco unangenehm geworden.

Santa Cruz Trek

Von Lima ging es mit dem Nachtbus nach Huaraz, dann mit dem Collectivo Bus weiter nach Caraz und zuletzt mit dem Collectivo Kombi nach Cashapampa, dem Ausgangspunkt des Santa Cruz Treks.

Der Trek startet in 2.950 Meter Höhe und geht über den Pass Punta Union in 4.750 Meter Höhe und dauert 3 bis 4 Tage, je nachdem ob man sein Gepäck und den Proviant von Packpferden beziehungsweise Packeseln tragen lässt, oder ob man alles selbst auf dem Rücken trägt.

Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, da wir auf eigene Faust Trekken wollten. Mit vollgepacktem Rucksack inklusive Proviant für 4 Tage hab‘ ich die Belastung in der Höhe deutlich gespürt. Wir hatten uns aus Zeitgründen auch nur ein Tag auf 3000 Meter akklimatisiert.

Der Hiker Firm Ground besteht den Belastungstest in schwierigem Terrain

Die Landschaft und der Untergrund ist sehr abwechslungsreich – von Schotter und Fels, über feuchtes Gras und rutschige Steine in Flussnähe, dann wieder sandig und felsig im ausgetrockneten Teil des Flussbetts. Schnee gab es nur auf den Gipfeln der umliegenden Sechstausender zu sehen.

Der Schuh erwies sich sowohl von der Sohle, was den Untergrund betraf, als auch von der Isolierung für dieses Terrain absolut in Ordnung. Auch das Durchqueren von Pfützen und kleinen Bachläufen stellte von der Wasserdichtigkeit kein Problem dar. Allerdings sollte man beachten, dass der Schuh nur knöchelhoch ist, also dürfen die Bachläufe nicht zu tief werden.

Trekking zum Machu Picchu

Von Cusco aus mit dem Bus (Agenturen vor Ort) nach Santa Teresa, dann führt der Weg circa drei Stunden entlang der Schienen bis zum Dorf am Fuß des Machu Picchu. Hier haben wir übernachtet, da wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang, vor den ganzen Touristenmassen auf dem Berg sein wollten.

Um 4.45 Uhr morgens ging es los, fast 1,5 Stunden nur steil bergauf über Felsen und Steinstufen. Auch hier hat sich der Hiker Firm Ground als perfekter Begleiter erwiesen. Um kurz nach 6 Uhr kamen wir dann nassgeschwitzt auf dem Machu Picchu an. Um diese Zeit war es dort noch recht einsam. 2-3 Stunden später war dann der gesamte Berg und die alte Inka-Stadt mit circa 400 Touristen überfüllt, die in Bussen eine Serpentinenstrecke hochgeschafft wurden. Man sollte also morgens ganz früh den Berg besteigen, oder bis nachmittags warten, wenn die meisten schon wieder absteigen.

Der Hiker Firm Ground kommt schlammigen Gelände an seine Grenzen

Bei einer Wanderung rund um den Rainbow Mountain, einer noch recht unbekannten Sehenswürdigkeit in Peru, kamen wir in leichten Schneeregen, der den Untergrund matschig machte. Hier stieß der Hiker Firm Ground dann an seine Grenzen. Die aufgeweichten Grasflächen und Sandpfade haben sich teilweise in knöcheltiefen Schlamm verwandelt, sodass der Abstieg zeitweise zur Rutschpartie wurde. Hier wäre die Sohle des Hiker Soft Ground mit seinem tieferen Profil besser gewesen.

Fazit: Solider Wander-Barfußschuh mit angenehmen Tragekomfort

Alles in allem kann ich sagen, dass ich mit dem Hiker Firm Ground* von Vivobarefoot sehr zufrieden bin.

Durch das für einen Trekkingschuh vergleichsweise leichte Gewicht ist der  Tragekomfort sehr angenehm. Man sollte sich allerdings 4 bis 5 Tage Zeit nehmen, um den Schuh einzulaufen, damit man die Druckstelle am Übergang der Zehenkappe nicht mehr spürt.

Je nach Beschaffenheit des Untergrunds sollte man sich überlegen, ob man die Sohlen-Variante Firm Ground oder Soft Ground nimmt. Für eine reine Wanderung oder Trekking-Reise, ohne längere Asphalt-Passagen, würde ich sicherlich den Hiker Soft Ground* wegen seiner griffigeren Sohle nehmen. Wobei sich auch der Firm Ground in Fels- und Schottergelände gut behauptet hat. An seine Grenzen stößt er nur, sobald es in schwierigem Gelände matschig und rutschig wird.

Als äußerst praktisch haben sich bei der Schnürung auch die obersten beiden Ösen erwiesen. Hier kann der Senkel schnell eingehakt werden. Bei längeren Bergauf-Passagen habe ich die obere Öse freigelassen, um mehr Bewegungsfreiheit bei der Beugung im Fußgelenk zu haben. Bei Bergab-Passagen habe ich dann den Schuh bis oben fest zugeschnürt, um nicht im Schuh nach vorne zu rutschen.

Wie bei allen meinen Barfußschuhen laufe ich stets mit der dünnen Einlegesohle, in diesem Fall mit der dazugehörigen Thermosohle. Ich kann also keine Einschätzung dazu abgeben, wie das Laufverhalten beziehungsweise der Tragekomfort ohne diese Einlegesohle ist.

Für die nächste Wanderung oder die nächste „reine“ Trekking-Reise werde ich mir sicherlich auch noch den Hiker Soft Ground zulegen!

Zum Autor

Der Autor Derik Schlüter ist Dipl. Sportlehrer und arbeitet seit über 15 Jahren im Bereich Training und Ernährung.

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