Die Zerrung ist neben dem Muskelfaserriss und dem Muskelriss die leichteste Form der Muskelverletzung. Im Gegensatz zu den beiden anderen Verletzungen liegt bei einer Zerrung keine Schädigung des Muskelgewebes vor. Dieses ist durch zu starke Belastung oder eine verdrehte Bewegung „nur“ stark überdehnt. Auch wenn die Muskeln nicht verletzt sind, sollten Betroffene eine Sportpause einlegen. Neben der Zerrung der Muskeln ist auch eine Zerrung der Bänder möglich.
Kann man einer Zerrung vorbeugen?
Das Risiko einer Zerrung wird durch Aufwärmen vor dem Sport reduziert. Dennoch kann es auch nach einer Aufwärmphase durch ruckartige Bewegungen oder übermäßiges Training zu einer Zerrung von Muskeln oder der Dehnung von Bändern kommen. Vorbeugen kann man also nicht nur durch eine Aufwärmphase, sondern auch durch ein der Körperleistung angepasstes Training.
Welche Symptome deuten auf eine Zerrung hin?
Schmerzen zählen zu den häufigsten Symptomen einer Zerrung. Während Muskelzerrungen häufig in Wade und Oberschenkel vorkommen, treten Bänderzerrungen meist in Knie und Sprunggelenken auf. Die Schmerzen sind eher krampfartig und ziehend.
Ein plötzlicher, stechender Schmerz hingegen deutet bereits auf einen Muskelfaserriss hin.
Weitere Symptome einer Zerrung können leichte Schwellungen sein, insbesondere bei einer Bänderzerrung. In manchen Fällen bilden sich auch kleine Blutergüsse.
Diagnose und Behandlung einer Zerrung
Auch wenn bei einer Zerrung die Muskeln oder Bänder nur überdehnt und nicht geschädigt sind, sollte man die eigene Diagnose vom Arzt absichern lassen um schwerwiegendere Verletzungen auszuschließen.
Um eine sichere Diagnose für eine Zerrung zu stellen, kann der Arzt beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Dabei kann er erkennen ob es Einblutungen oder gegebenenfalls doch kleinere Faserrisse gibt. In Kombination mit einer physischen Untersuchung der verletzten Körperpartie kann ein Facharzt eine sichere Diagnose stellen.
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Verletzung. Als Sofortmaßnahme sollte das betroffene Areal gekühlt werden. Dazu eignen sich Eispackungen*, Eissprays*(vorsichtig anwenden) oder Umschläge mit kaltem Wasser. Die Haut sollte immer mit einer Lage Stoff vor den Eispackungen geschützt werden.
Sogenannte Sportsalben* eignen sich erst zur späteren Behandlung. Die oftmals enthaltenen ätherischen Öle sorgen zwar auch für einen Kühleffekt, andere Inhaltsstoffe fördern jedoch die Durchblutung, was unmittelbar nach der Zerrung eher einen Negativeffekt hat.
Wann ist Sport nach einer Zerrung wieder möglich?
Sport ist nach einer Zerrung dann wieder möglich, wenn sich der Betroffene schmerzfrei bewegen kann und mögliche Schwellungen abgeklungen sind. Meist genügt es, das betroffene Gelenk oder den betroffenen Muskel einige Tage zu schonen. Bei schwereren Zerrungen kann es sein, dass Sport erst nach einigen Wochen wieder möglich ist.
Wer unsicher ist, sollte den sportlichen Wiedereinstieg mit dem Arzt abklären und sich unbedingt langsam und schrittweise an die Leistung vor der Verletzung herantasten. Ideal zum Wiedereinstieg sind auch für Läufer Sportarten, bei denen nicht das gesamte Körpergewicht auf dem verletzten Muskel oder Gelenk lastet – etwa Radfahren oder Schwimmen.